Bernd Begemann ist einer der besten Singer/Songwriter Deutschlands. Die Bezeichnung mag er aber, glauzbe ich, nicht so gern. Schließlich war für ihn Paul Weller immer das größere Vorbild als Bob Dylan. Es braucht auch Glanz, nicht nur Wahrheit. Im ostwestfälischen Bad Salzuflen war er schließlich Punk, kein Hippie.
In Hamburg hat er dann mit seiner Band Die Antzwort die Hamburger Schule mitbegründet, und damit den Grundstein gelegt für alle unpeinliche Popmusik auf deutsch. Heute ist Bernd solo und mit seiner Band Die Befreiung unterwgs. Ihre Konzerte sind, man kann es nicht anders sagen, Ereignisse. Wenn der ganze Mist mit dem großen C irgendwann vorbei oder zumindest halbwegs wieder unter Kontrolle ist, dann wird es für mich zu den wichtigsten Dingen gehören, auf ein Bernd-Begemann-Konzert gehen und, bei “Bleib zuhause im Sommer” ein bisschen weinen und bei “Oh St. Pauli” mitsingen. FISCHBECK. (Ihr wisst, was ich meine, falls ihr schon mal da wart.)
Aber ich schweife ab. Wir sitzen also an Bernds Küchentisch in Hamburg. Vorher hat er noch per SMS gefragt: “Welchen TK-Kuchen soll ich für uns auftauen – Apfel, Bienenstich oder Donauwelle?” Manchmal liest er auch in der Küche, erzählt Bernd, aber es gibt noch einen besseren Leseort:
Auch viele der Bücher, die Bernd für den Podcast ausgersucht hat, verbinden sich mit seinem Vater.
Bücher, die Bernd Begemann geprägt haben
- Homer: Ilias und Odyssee, für Kinder und Jugendliche nacherz
- Hal Foster: Prinz Eisenherz
- Bücher von Ursula K. LeGuin
- Ursula K. LeGuin: The Ones Who Walk Away From Omelas
- Elias Canetti: Masse und Macht
- Virginia Woolf: Ein Zimmer für sich allein
- Oscar Wilde: Der Sozialismus und die Seele des Menschen
- Greil Marcus: Mystery Train
- John Goldrosen: Die Buddy-Holly-Story
- Honoré de Balzac: Glanz und Elend der Kurtisanen
Haben Bücher und Songs für ihn eigentlich irgendwann in Konkurrenz zueinander gestanden? Nein, sagt Bernd.
Aktuell liest Bernd lieber Sachbücher als Belletristik. Eines davon ist “Wolfszeit” von Harald Jähner.
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