Jochen Schmidt wird 1970 in Ost-Berlin geboren. Seine Eltern sind Sprachwissenschaftler, die Familie ist christlich. Nicht ganz einfach in der DDR. Seine Eltern raten ihm deshalb auch, statt mit Literatur lieber etwas mit Naturwissenschaften zu machen, da werde man eher in Ruhe gelassen. Zuhause wird nicht viel DDR-Literatur gelesen. Jochens Kindheit ist unter anderem geprägt von den Büchern von Astrid Lindgren, am liebsten mag er “Michel aus Lönneberga”.

Ich hab das sogar versucht abzutippen. Denn “Bullerbü” hat uns unsere Katechetin aus einem selbst abgetippten Exemplar vorgelesen. Und deshalb hatte ich mich drangesetzt, “Michel” abzutippen. Aber ich bin nur eine halbe Seite weit gekommen, weil mir auffiel, dass die Buchstaben gar nicht in alphabetischer Reihenfolge auf der Tastatur sind.

Jochen Schmidt

Bekannt wird er zuerst als Protagonist der Berliner Lesebühnen-Szene, als festes Mitglied der legendären Bühne “Chaussee der Enthusiasten”, auch sein Blog (später ein Buch) “Schmidt liest Proust” verschafft ihm Aufmerksamkeit. Das dürfte aber gern noch mehr sein. Trotz zahlreicher Romane, Erzählbände, Glossen und Sachbücher (u. a. “Gebrauchsanweisung für Ostdeutschland”, “Gebrauchswanweisung für Rumänien”) ist Jochen für viele immer noch ein Geheimtipp. Wer einen Einstieg sucht, dem sei Jochens Roman “Schneckenmühle” empfohlen, in dem der jugendliche Protagonist im Ferienlager die Ereignisse im Sommer 1989 komplett verpasst. Auch Jochens neuer Band mit kurzen Texten ist empfehlenswert: “Ich weiß noch wie King Kong starb”.

5 Bücher, die Jochen Schmidt geprägt haben

Förderung

Diese Episode wird gefördert im Rahmen von „Neustart Kultur“ der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien durch den deutschen Literaturfonds e.V. Vielen Dank!